Der Mensch gleicht einem Gästehaus,
jeden Tag neue Gesichter.
Augenblicke der Freude,
der Niedergeschlagenheit,
der Niedertracht.
Alles unerwartete Besucher.
Heiße sie willkommen,
selbst den puren Ärger,
der die Einrichtung deines Hauses
kurz und klein schlägt.
Vielleicht räumt er dich leer
für eine neue Freude.
Behandle jeden Gast respektvoll,
den finsteren Gedanken,
die Scham, die Bosheit.
Begrüße sie mit einem Lachen
an der Tür und bitte sie herein.
Danke jedem für sein Kommen,
denn sie alle haben dir
etwas Wichtiges mitzuteilen.
Jelaluddin Rumi
Man muss Geduld haben
gegen das Ungelöste im Herzen
und versuchen
die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher,
die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum,
alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.
Rainer Maria Rilke
Du bist du
und ich bin ich.
Wenn du du bist
und ich ich bin,
dann brauche ich nicht
deinen Erwartungen zu entsprechen,
und du brauchst meine
nicht zu erfüllen.
Dann können wir
uns wirklich begegnen.
(in Anlehnung an Fritz Perls)
Du bist ich, und ich bin du.
Zeigt sich nicht deutlich, dass wir
miteinander verbunden,
ineinander verwoben sind?
Du hegst die Blume in dir,
damit ich schön werde.
Ich verwandle den Unrat in mir,
damit du nicht leiden musst.
Ich unterstütze dich;
du unterstützt mich.
Ich bin auf der Welt, um dir Frieden zu schenken;
du bist auf der Welt, um mir Freude zu sein.
Thich Nhat Hanh
Es geht nicht um Perfektion.
Es geht um Ganzheit.
Adyashanti
Gehe deinen Weg ruhig inmitten von Lärm und Hast und erinnere dich, welcher Friede in der Stille liegt. Stelle dich, soweit möglich, gut mit allen, ohne dich auszuliefern. Sag deine Wahrheit klar und ruhig und höre anderen zu, sogar den Dummen und Unwissenden; auch sie haben ihre Geschichte. Meide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Qual für den Geist. Wenn du dich mit anderen vergleichst, kannst du eingebildet oder verbittert werden, da es immer Menschen geben wird, die kleiner oder größer sind als du. Erfreue dich an dem, was du schaffst und an deinen Plänen. Bleib an deinem Wachstum interessiert, wie bescheiden er auch immer sei; er ist dein wirklicher Besitz im wechselnden Los der Zeit. Sei vorsichtig bei deinen Geschäften, die Welt ist voller Betrügerei. Aber lass dich dabei nicht übersehen, wie viel Tugendhaftigkeit es gibt; viele Menschen streben nach hohen Idealen und überall ist das Leben voll von Heldentum. Sei du selbst. Täusche insbesondere nie Zuneigung vor. Sei aber genauso wenig zynisch gegenüber Liebe, da sie selbst im Angesicht von Dürre und Enttäuschungen so dauerhaft ist wie das Gras. Nimm den Rat der Jahre freundlich an und gebe die Dinge der Jugend mit Würde hin. Nähre deine Seelenstärke damit sie dich im Falle von plötzlichem Unglück schützt. Aber quäle dich nicht mit negativen Vorstellungen. Abgesehen von einer gesunden Disziplin - sei freundlich zu dir selbst. Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und die Sterne. Du hast ein Recht darauf, hier zu sein. Und ob du es weißt oder nicht: Das Universum entwickelt sich ohne Zweifel so, wie es soll. Sei deshalb in Frieden mit Gott, wie auch immer du Ihn dir vorstellst. Und was auch immer deine Bemühungen und Ziele sind, bewahre den Frieden mit deiner Seele inmitten der lauten Verwirrungen des Lebens. Mit all ihren Täuschungen, Plackereien und zerbrochenen Träumen ist es immer noch eine wunderschöne Welt. Sei vorsichtig. Bemühe dich, glücklich zu sein.
“Desiderata” von Max Ehrmann
Nimm dir Zeit zum Ruhen.
Spüre dich im Körper.
Lass dich von der Frage „Wer bin ich?“ durchdringen und
marinieren.
Unterscheide zwischen dem Relativen und dem
Absoluten.
Genieße den Augenblick und die Frage, die er
stellt.
Gehe von dort aus, wo du stehst, ein Fuß im
Gesunden.
Schaue öfters nach dem Herzen, wie nach einem guten Freund. Umarme
es.
Spalte das Kleine nicht vom Großen ab.
Pflege Kontakt zu Menschen, bei denen du Freiheit erfährst. Prüfe ihre
Worte.
Glaube nicht an tote Regeln.
Fleur du Silence
Frank Böttger
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